Geschichte und Gebäude
Geschichte
Der Ursprung der Geertekerk

Als Utrecht 1122 die Stadtrechte erhielt, wurde zum Schutz der Stadt und ihrer Einwohner ein Wall errichtet. Ursprünglich befand sich die Geertekerk außerhalb dieses Walls. Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, in welchem Jahr die Kirche dort aufgegeben und innerhalb der Stadtmauer eine neue Kirche errichtet wurde. Ein Dokument aus dem Jahr 1259 zeigt, dass dort in diesem Jahr bereits eine neue Kirche stand. Der Abriss der alten Kirche und der Bau der neuen Kirche dürften mehrere Jahre gedauert haben. Daher wird die Bauzeit heute auf etwa 1255–1259 datiert.
Die neue Pfarrkirche wurde in Form eines rechteckigen romanischen Saals erbaut und bestand größtenteils aus Tuffstein. Es ist durchaus möglich, dass Steine des abgerissenen Vorgängerbaus für den Bau der neuen Geertekerk verwendet wurden. Schließlich war der Bau einer neuen Kirche ein kostspieliges Unterfangen. Die Baumeister machten die Kirche so hoch und groß wie das heutige Kirchenschiff und fügten einen Turm hinzu. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche um ein Querschiff und einen Chor erweitert. Später im selben Jahrhundert entstanden Seitenschiffe, indem die Außenmauern zu Pfeilern umgebaut wurden. Die Durchgänge zwischen den Pfeilern erhielten Rundbögen, um das darüber liegende Mauerwerk tragen zu können.
Obwohl die Kirche bereits im 14. Jahrhundert erheblich verändert wurde, erhielt der Bau im 15. Jahrhundert seine endgültige Form. Die Seitenschiffe erhielten Portale, eine Sakristei wurde errichtet und der Turm erhielt auf beiden Seiten Kapellen. Die neue Sakristei erhielt ein Kreuzgewölbe aus Stein. Die Konsolen, die die Gewölberippen stützen, wurden in Form von Gesichtern ausgeführt. Diese sind noch heute zu sehen.
Das Gewölbe der Geertekerk
In manchen Kirchen und Klöstern wurde eine Einsiedelei errichtet, in der sich eine Einsiedlerin für den Rest ihres Lebens Gott weihte. Sie durfte diesen Raum nie verlassen. Eine Einsiedelei war ein kleiner Raum mit zwei vergitterten Fenstern. Eines außen, damit Essen und Trinken hineingebracht werden konnten, und eines innen, damit die Einsiedlerin den Gottesdiensten folgen konnte.
Die meisten Einsiedlerinnen stammten aus wohlhabenden Familien und gaben ihr Geld (das meist der Kirche oder dem Kloster gespendet wurde) ab, bevor sie eingesperrt wurden. Sie hatten einen strengen Tagesablauf und verrichteten Handarbeit wie Spinnen und Weben, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. In Utrecht gab es vier Kirchen mit einer Einsiedelei: die ehemalige Predikherenkirche, die Buurkerk, die Geertekerk und die Jacobikerk. Nur in letzterer Kirche ist die Einsiedelei erhalten geblieben. Damit ist die Jacobikerk heute die einzige Kirche in den Niederlanden mit einer Einsiedelei.
In der Geertekerk gab es bereits um 1400 eine Gruft an der Südseite des Chors. Bischof Frederik van Blanckenheim (1394–1423) erteilte die Erlaubnis, Agnes van Zantwijc in der Gruft einzusperren. Später erhielt sie einen Brief, in dem stand, dass eine kleine Tür in die Gruft eingebaut werden sollte, damit sie gepflegt werden könne. Nur Frauen durften hinein. Später wurden solche Türen auch von Frauen benutzt, die den Einsiedlerinnen bei ihrer Handarbeit halfen. Im 19. Jahrhundert wurde die Gruft zu einem Feuerwehrhaus umgebaut, das im Laufe des 20. Jahrhunderts abgerissen wurde.
Die Reformation
Im Laufe des 16. Jahrhunderts wuchs die Unzufriedenheit mit verschiedenen Praktiken innerhalb des katholischen Glaubens. Namhafte Theologen wie Johannes Calvin und Martin Luther wollten den Katholizismus reformieren, doch ihre Bemühungen und die ihrer Anhänger scheiterten. Schließlich kam es zu einem Bruch zwischen den Katholiken und den Anhängern des neuen Glaubens, den Protestanten. 1566 führte die Unzufriedenheit in den Niederlanden zum sogenannten „Beeldenstorm“, einem großangelegten Sturm auf Kirchen und andere religiöse Gebäude, bei dem Statuen und andere Kunstgegenstände zerstört wurden. Schließlich sollte die Bibel im Mittelpunkt stehen und nicht die Anbetung von Götzen, so glaubten sie.
Am 24. August 1566 erreichte eine wütende Menschenmenge die Geertekerk. Die protestantischen Gläubigen waren von einer Predigt vor dem Tolsteegpoort zurückgekehrt und zerstörten auf ihrem Rückweg in die Stadt die Altarbilder und Statuen der Geertekerk. Der Schaden schien begrenzt zu sein, doch zwei Tage später geschah es erneut. Die Kirche musste für sieben Wochen geschlossen werden, um Reparaturarbeiten durchzuführen. Auch die Buurkerk, Jacobikerk und Nicolaaskerk blieben nicht verschont. Im Jahr 1580 wurde die Ausübung des Katholizismus vom Stadtrat von Utrecht offiziell verboten. Kirchen und Klöster wurden geschlossen und/oder den Protestanten überlassen. Bis zu diesem Jahr hatte die Geertekerk weiterhin als katholisches Gebetshaus gedient. Danach wurde das Gebäude den Protestanten zugesprochen. Sie entfernten ihre Statuen und Altäre aus der Kirche. Nach der Reformation begann für die Kirche eine lange, turbulente Zeit, in der sie mehrmals ihre Funktion wechselte.
Restaurierungen und Modifikationen

Die Geertekerk wurde im Laufe der Jahre mehrmals restauriert und umgebaut. 1621 befand sich das Gebäude in einem schlechten Zustand: Das Dach musste wegen Einsturzgefahr abgestützt werden. 1720 gab es erneut gravierende Probleme. Die Säulen waren abgesackt, und auch das Dach und das Gebälk mussten repariert werden. Ein Jahr später wurde der Turm erneuert.
Anschließend erfolgte zwischen 1859 und 1864 eine umfassende Renovierung der Geertekerk. Das Gebäude befand sich in einem schlechten Zustand, und die Gemeinde musste mehrmals eingreifen, um den Verfall aufgrund fehlender Mittel zu verhindern. Im Mai 1864 waren die Hauptarbeiten abgeschlossen. Die wichtigste Änderung bestand darin, dass die Öffnungen zwischen den Säulen, die das Mittelschiff von den Seitenschiffen trennten, zugemauert wurden. Dadurch entstanden Wände zwischen den verschiedenen Räumen. Tageslicht gelangte nur noch über Dachgauben in das Mittelschiff. Die meisten Tuffsteinsäulen aus dem Mittelalter wurden abgerissen.
Nach der Restaurierung, deren Qualität enttäuschend war, verschlechterte sich der Zustand der Kirche allmählich, und das Gebäude wurde immer weniger für Gottesdienste genutzt. Schließlich verfiel die Kirche 1930 und wurde baufällig. Am 24. Juni 1954 wurde die Geertekerk an die Remonstrantengemeinde verkauft, die in den Jahren 1954–1956 eine umfassende Restaurierung durchführen ließ.
Unter der Leitung der Architekten E. A. Canneman und D. Verheus wurde die Kirche so weit wie möglich in den Zustand vor 1859 zurückversetzt. Die Restaurierung begann anhand alter Zeichnungen und Drucke. So wurden beispielsweise die Mauern aus dem 19. Jahrhundert zwischen Mittelschiff und Seitenschiffen entfernt. Neu hinzugekommen ist eine Mauer, die den Eingang des Gebäudes vom Kirchenraum trennt. Auch das Dach der Kirche wurde erneuert, da vom alten nichts mehr übrig war. Ein Teil der Seitenschiffe wurde durch ein Holzgitter mit Glas vom Rest der Kirche abgetrennt. Auf diese Weise entstanden verschiedene Nutzungsräume (darunter ein Katechismusraum). Am 1. Dezember 1956 wurde die Kirche wieder in Betrieb genommen.
Eine bewegte Nutzungsgeschichte
Die Geertekerk diente nicht nur als katholische und protestantische Kirche. Im Laufe der Jahrhunderte übernahm sie alle möglichen anderen Funktionen. So wohnten beispielsweise ab 1794 französische Soldaten in dem Gebäude, bis ein französischer Kommandant 1804 dagegen protestierte, dass seine Männer an einem Ort untergebracht wurden, an dem noch immer Menschen begraben wurden. Der Kommandant setzte sich durch: Die Männer erhielten eine andere Unterkunft. Die Geertekerk blieb hingegen ein Lagerhaus. Im Winter 1804/05 wurden hier allerlei Güter aus dem französischen Lager bei Austerlitz gelagert und Armeezelte repariert. Bis 1813 wurde die Kirche als Lagerhaus und dann einige Monate lang als Stall für die Pferde der preußischen Armee genutzt (genau wie die Buurkerk und die Nicolaaskerk). Danach scheint die Kirche wieder eine religiöse Funktion erhalten zu haben. 1835 war jedoch die Rede davon, das Gebäude an die Stadt Utrecht zu verkaufen. Dieser Plan scheiterte, doch in späteren Jahren stand die Zukunft des Gebäudes erneut zur Diskussion.

Als am 5. März 1855 der Grebbedijk brach und Veenendaal überschwemmt wurde, wurde die Geertekerk für einige Wochen als Notunterkunft eingerichtet. Als die Einwohner von Veenendaal wegzogen, stand die Kirche wieder leer. Für das Gebäude war noch keine dauerhafte Nutzung gefunden worden. Auch das Angebot der Stadt Utrecht aus dem Jahr 1856, das Gebäude zu kaufen und auf dem Gelände der Kirche einen Kindergarten für Kleinkinder zu errichten, wurde abgelehnt. Allmählich wurde das Gebäude als ungemütlich empfunden und es fanden immer weniger Gottesdienste darin statt. Bis etwa 1930 diente die Kirche nur noch als Kinder- und Taufkirche. Das Gebäude verfiel zusehends und um 1930 wurden alle Gottesdienste eingestellt. Die Kirche stand verlassen da und verfiel weiter.
Verkaufspläne tauchten erneut auf, obwohl sich erst 1939 erstmals eine Mehrheit dafür aussprach. Die Kirche sollte abgerissen und der Turm (der wie alle Kirchtürme seit der französischen Herrschaft Eigentum der Stadt Utrecht war) in die Pläne für ein neues Altenheim integriert werden. Die Genehmigung zum Abriss war 1941 erteilt worden, wurde jedoch einige Monate später zurückgezogen. Die Nationalsozialistische Bewegung (NSB) wollte das Gebäude nutzen. Die Reformierte Kirche weigerte sich, das Gebäude an die Bewegung zu verkaufen, woraufhin die Stadt ein Enteignungsverfahren einleitete. Im März 1944 verlor die Reformierte Kirche die Geertekerk. Die Pläne der NSB wurden jedoch kriegsbedingt nicht ausgeführt, und nach der Befreiung wurde die Kirche 1951 an die Reformierte Kirche zurückgegeben. Inzwischen war das Gebäude verfallen: Es hatte kein Dach mehr, und in den Überresten des Gebäudes wuchsen überall Sträucher. Durch eine umfassende Restaurierung, initiiert von der Remonstrantengemeinde, erstrahlte die Geertekerk wieder in ihrem alten Glanz. Das Gebäude ist noch immer Eigentum der Remonstrantengemeinde und wird für Gottesdienste genutzt. Regelmäßig finden dort auch Konzerte, Vorträge und Kurse statt.
Innere

Im Laufe der Geschichte hat sich das Innere der Geertekerk stark verändert. Nach der Reformation wurde der Innenraum vereinfacht, und Grabtafeln mit Familienwappen prägten das Bild. Ein hölzerner Chorschranken trennte den Chor vom Rest der Kirche. Schließlich spielt der Chor bei Protestanten keine große Rolle. Die Kanzel ist für sie der Mittelpunkt und stand an der Chorschranke. Diese wurde im 20. Jahrhundert entfernt.
Der Verfall und die Nichtnutzung der Kirche im 20. Jahrhundert haben dem Inneren nicht gut getan. Vieles ging verloren, darunter Möbel und zahlreiche Gräber.
Aufgrund des ruinösen Zustands der Kirche vor der Restaurierung von 1954–1956 musste sie anschließend größtenteils mit neuen Möbeln und neuem Inventar ausgestattet werden. Der Kirche wurden zahlreiche Einrichtungsgegenstände gespendet, darunter das Taufbecken, die Orgel und die Kanzel. Die Kanzel, die zuvor an der Chorschranke stand, wurde nach der Restaurierung von 1954–1956 versetzt. Der alte Grundriss der Kirche wurde als Ausgangspunkt verwendet, wodurch der Chor wieder zu einem wichtigen Bestandteil der Kirche wurde. Die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert, die aus der Remonstrantenkirche in Zevenhuizen (Südholland) stammt, wurde direkt neben dem Chor an der Wand aufgestellt.
In der Kirche befindet sich eine Kirchenbank aus dem 18. Jahrhundert. Bis weit ins 19. Jahrhundert war diese Bank der ständige Sitz der Mitarbeiter und Waisen der Stiftung Fundatie van Renswoude (in der Agnietenstraat). Auf der Bank befindet sich das Wappen der Gründerin der Stiftung: Maria Duyst van Voorhout, Vrijvrouwe van Renswoude.
Im Chor hängt ein Kupferleuchter aus dem 17. Jahrhundert, der der Kirche 1956 von der Gemeinde Veenendaal gespendet wurde. Er war ein Zeichen der Dankbarkeit und erinnert an die Zuflucht, die Hunderte von Veenendaalern in der Kirche fanden, als das Dorf 1855 überflutet wurde.
Die Buntglasfenster der Geertekerk

In den Jahren 1957–1964 erhielt das Querschiff der Geertekerk drei Buntglasfenster mit biblischen Motiven. Der Künstler Johan Dijkstra (1896–1978) war Mitglied des bekannten Groninger Künstlerkreises De Ploeg. Der Auftrag kam vom Ehepaar Martens-Mulder. Sie schenkten die Fenster der Geertekerk.
1957 schuf Dijkstra das erste Fenster. Oben sind drei Dreiecke dargestellt, darunter das Alpha- und Omega-Zeichen (die griechischen Buchstaben symbolisieren Anfang und Ende) und schließlich die Taube, die über den Aposteln schwebt. Das zweite Fenster folgte 1960. Im oberen Teil sind hebräische Schriftzeichen dargestellt, darunter Moses mit den Gesetzestafeln und darunter wiederum verschiedene Szenen aus dem Leben des Moses. 1964 wurde Dijkstras letztes Fenster fertiggestellt. Oben ist das Christusmonogramm mit den Buchstaben IHS zu sehen, gefolgt von den Konturen der Stadt Damaskus und unten der Bekehrung des Apostels Paulus.
Besondere Dekorationen
Die Mosaike von Antoinette Gispen
Das Kreuz an der Rückwand des Chors und der Blumenständer wurden beide von der Künstlerin Antoinette Gispen (90) geschaffen.

Für die Mosaikarbeiten wurden Marmorstücke (im Kreuz) und Glasstücke (auf dem Ständer) verwendet. Das Kreuz wurde 1957 im Auftrag der Provinzgesellschaft für Kunst und Wissenschaft angefertigt, kurz nachdem die Restaurierung der Kirche abgeschlossen war.
Im gleicharmigen oder griechischen Kreuz berühren sich Gott und Mensch, Himmel und Erde, Zeit und Raum. Die Vase ist 90 cm hoch und mit sogenanntem Murano-Mosaik (Glas, das ursprünglich von der Insel Murano bei Venedig stammt) eingelegt. Antoinette entwarf diese Vase 1987 mit Spendengeldern für Pfarrer W. Knoppers anlässlich seiner Pensionierung. Das Mosaik zeigt Szenen aus dem Leben der Heiligen Gertrud von Nijvel – der Namensgeberin der Kirche. Sie wurde im Kampf gegen Ratten- und Mäuseplagen angerufen und engagierte sich für die Armen und Reisenden.
Kanzel
Die Kanzel und das Kupferpult wurden 1652 gefertigt und befanden sich ursprünglich in der Remonstrantenkirche in Zevenhuizen (ZH). Sie sind ein Beispiel der niederländischen Renaissance. Die Kanzel steht auf einem sechseckigen Sockel aus Hartstein und einem Holzstamm.
Im Jahr 1796 wurde über die Kanzel folgendes geschrieben: „ Die Kanzel ist einfach, aber ordentlich, mit einem hölzernen und einem kupfernen Lesepult. Davor befindet sich ein Zaun, auf dem ein kupfernes Lesepult für den Vorleser steht .“

Ursprünglich befanden sich auf der Kanzel vergoldete Buchstaben. Im Archiv der Kirche von Zevenhuizen (heute im Regionalarchiv in Gouda) befindet sich eine Rechnung aus dem Jahr 1740: „ An Jan Marroenier über vergoldete Buchstaben auf der Kanzel, 50 Gulden “.
1954 wurde die Remonstrantenkirche von Zevenhuizen an den Verband der Liberalen Reformierten verkauft. Die Kanzel wurde entfernt und an die Remonstrantenkirche Geertekerk in Utrecht verkauft, die damals restauriert wurde und neu eingerichtet werden musste.
Aus den obigen Beschreibungen lässt sich auch schließen, dass das Kupferpult gleichzeitig mit der Kanzel geliefert wurde und somit ebenfalls aus dem Jahr 1652 stammt. Auf einem Foto der Kanzel aus dem Jahr 1956 (unmittelbar nach der Restaurierung) ist nur das Kupferpult vorhanden. Das 1796 erwähnte „zusätzliche“ Holzpult wurde daher bereits vor 1956 entfernt und gelangte wahrscheinlich nicht in die Geertekerk in Utrecht. Der Platz des entfernten Pults ist noch auf der Kanzel zu sehen.
Schriftart

Das Taufbecken wurde 1956 angefertigt und vom Utrechter Bildhauer Pieter d'Hont gestiftet. Auf der Schale sind die Symbole der vier Evangelisten abgebildet: der Engel (Mensch) des Matthäus, der Stier des Lukas, der Löwe des Markus und der Adler des Johannes. Die vier Evangelistensymbole stammen aus Hesekiel 1,5 und Offenbarung 4,7.
Pieter Hermanus d'Hont (Hilversum, 24. April 1917 - Utrecht, 12. Juni 1997) war ein niederländischer bildender Künstler, der vor allem als Bildhauer bekannt war. Er war der inoffizielle Stadtbildhauer von Utrecht und in der Stadt gibt es viele Statuen von ihm. Seine Arbeit ist figurativ und stark von seinem Lehrer Jan Bronner und dessen Ansicht „Kunst im Dienste der Gesellschaft“ beeinflusst. Frühe Arbeiten waren daher hauptsächlich Skulpturen als Ornament an Gebäuden, mit deutlichen Einflüssen der Amsterdamer Schule. Später konzentrierte sich d'Hont mehr auf das freistehende räumliche Bild. Dabei poliert er die Bilder nicht mehr, sondern macht die Struktur des Tons zu einem Teil der Ausdruckskraft des Bildes. Zeitlebens war die Festung Manenburg an der Stadsbuitengracht Pieters Atelier. Er fertigte ein Taufbecken für drei Kirchen in Utrecht an: die Geertekerk (1956), die Marcuskerk (1956) und die Jacobikerk (1976).
Orgel

1956 erhielt die Geertekerk eine Orgel, die 1803 von Johannes Strümphler (1736–1807) gebaut wurde. Die Schnitzereien und Ornamente der Orgel wurden in Weiß-, Grau- und Goldtönen bemalt. Ein Schild unter der Orgel beschreibt kurz die Geschichte der Kirche bis einschließlich 1956.

Neben der großen Orgel beherbergt die Geertekerk auch eine Schrankorgel, eine kleine Orgel in einem mit Türen verschließbaren Schrank. Solche Orgeln dienten üblicherweise als Hausorgel, aber auch als zweite Orgel in einer Kirche. Das Exemplar in der Geertekerk wurde 1765 von Deetlef Onderhorst (1715/1716 – † unbekannt) erbaut.
Uhren
Im Jahr 1477 wurde der Turm der Geertekerk von Steven Butendic mit einer großen Glocke namens Geertruyt ausgestattet. Der Text auf der Uhr lautet: „LAUDUM DEUM VERUM VOCO PLEBEM COLLEGO CLERUM DEFUNCTOS PLORO FUGO PESTEM FESTA DECORO GHERTRUT VOCOR MCCCCLXXVII STEVEN BOUENDIIIC FECIT“.
Aus dem Lateinischen übersetzt: „Ich preise den wahren Gott, ich rufe das Volk, ich versammle die Gläubigen, ich betrauere die Toten, ich vertreibe die Pest, ich verschönere die Feste, mein Name ist Ghertrut, 1477, Steven Butendiic hat mich erschaffen.“
Im Jahr 1506 wurde eine kleinere Uhr mit dem Namen „Jesus Maria Johannes“ hinzugefügt. Die Jesus Maria Johannes (99 cm, 640 kg) wurde 1506 von Geert van Wou gefertigt. Diese Uhr trägt die Inschrift: „IESUS MARIA IOHANNES GHERARDUS DE WOU ME FECIT ANNO DOMINI MCCCCCVI“.

Aus dem Lateinischen übersetzt: „ Jesus Maria Johannes. Gherardus de Wou machte mich im Jahre unseres Herrn 1506 “. Diese kleinere Glocke wurde während des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland gebracht. Von den 53 Glocken, die von Utrecht nach Deutschland transportiert wurden, kehrten nur acht zurück. Eine davon war diese Glocke aus der Geertekerk. Das Ereignis wurde in einem von JC Bloem in die Glocke eingravierten Vers festgehalten:
'Zurück in meinem Utrechter Turm,
nicht durch den Schmelztiegel der Hunnen beschädigt
Möge meine Stimme für immer wie in alter Zeit klingen
Jesus Maria Johannes zu Ehren.
Läutende Glocken
- Gertrude
- Jesus Maria Johannes
- Geertruyt und Jesus Maria Johannes
Uhrwerk
Wir wissen, dass die Uhr, früher auch „Horlogerie“ genannt, bereits 1530 vorhanden war. Sie musste oft nachgestellt werden, und 1569 wird erwähnt, dass „het uerwerck lanck stil stunt“ (dt.: „Die Uhr wurde oft nachgestellt“). 1658 wurde eine neue Uhr installiert, die von Simon Dou aus Rotterdam gefertigt wurde. Sie wurde jährlich für zwölf Gulden gewartet. Als die Religionsgemeinschaft 1930 die Kirche verließ, wurde die weitgehend originale Uhr von der Gemeinde Utrecht eingelagert. 2006 wurde sie restauriert, teilweise erneuert und wieder an ihren Platz gestellt.
Bibliographie
- Herausgegeben von Peter van de Coolwijk, Gerrit-Jan Kraaij, Biem Lap, Leny Noordermeer, Nel
van de Ridder, Geo Rodermond, Ben van Spanje und Ton Tamse. Im Griff der Kirche. 25 Jahre,
Kirchen im Blick auf Utrecht, Utrecht 2007.
- Geertekerk – Utrecht. Utrecht, 1970.
- Graft, CC van de. „Ein Einsiedler der Utrechter Geertekerk“. In: Jahrbuch
aus Oud Utrecht 1956, S. 37-41.
- Kralt, T., W. Klukhuhn, P. van der Ros (Hrsg.). Lebende Denkmäler. Geschichte,
Instandhaltung und zeitgemäße Nutzung der Utrechter Innenstadtkirchen. Ootmarsum,
2008.
- Stenvert, R., C. Kolman, B. Olde Meierink usw. Denkmäler in den Niederlanden. Utrecht. Zwolle,
1996.
Text: Marieke Lenferink und Lisa Olrichs
Fotografie: Maarten Buruma, Henk Jansen, Adriaan Valkenburg, Henk Irrgang, Nina Slagmolen